Transferprojekt 5: Repair & Share Ruhr – Allianz für mehr Gemeinwohl
Reparieren statt Wegwerfen. Nutzen statt Besitzen.
Die Frage “Wegschmeißen oder reparieren?” ist allgegenwärtig. Während die Entscheidung für das Wegwerfen den Müllberg weiter anwachsen lässt, setzt das Reparieren ein Zeichen für die Nachhaltigkeit. Das Transferprojekt Repair & Share Ruhr – Allianz für mehr Gemeinwohl fördert die Kultur des Reparierens und Teilens. Konkret bedeutet dies: Repair & Share Ruhr vernetzt Repair- und Sharing-Initiativen der Metropole Ruhr miteinander, regt neue Projekte an und unterstützt diese.
Gemeinnützige Initiativen wie Repaircafés leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie befähigen Menschen durch den Austausch von praktischen Fähigkeiten (Skill-Sharing) und unterstützen sie aus eigener Kraft ein Problem zu lösen (Selbstwirksamkeit). Neben dem Miteinander geht es um ein (Wieder)Aneignen von handwerklichen Techniken. Repaircafés sind eine Ergänzung zu kommerziellen Reparaturbetrieben, da sie durch kostenfreie Angebote Barrieren abbauen, den Spaß am Heimwerken und die Reparaturkultur stärken.
Zu den Prinzipien der Share-Economy (übersetzt: Wirtschaft des Teilens) gehört die gemeinschaftliche Nutzung von Gütern durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken. Gemeinnützige Initiativen wie beispielsweise Leihläden oder Bibliotheken der Dinge schaffen eine Alternative zum Besitz und somit Freiraum und Gemeinschaft. Dinge, die nicht tagtäglich gebraucht werden oder Dinge für Tätigkeiten, die erst einmal ausprobiert werden sollen, müssen durch das Angebot solcher Initiativen nicht gekauft werden und beanspruchen auch keinen Platz im Wohnraum. Durch vielfältige Leih-Angebote werden Kreativität und das Experimentieren gefördert. Wer beispielsweise ein neues Musikinstrument erlernen will, kann es ausprobieren ohne es kaufen zu müssen. Leihinitiativen stärken zudem das soziale Miteinander, schaffen Zugang zu materiellen Ressourcen und ermöglichen damit Teilhabe.
Das Transferprojekt Repair & Share Ruhr – Allianz für mehr Gemeinwohl bezieht sich auf die Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie, die sich am eigentlichen Zweck des Wirtschaftens, nämlich der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse orientiert. Hierzu gehört auch das Prinzip: Kooperation statt Konkurrenz. Die Hochschule Bochum kooperiert bereits im Rahmen der Projektstudie Repairkultur mit dem AStA RuBo Repaircafé sowie mit der Bib der Dinge Bochum, die beide synergetisch als Ausgangspunkte der aufzubauenden Allianz dienen: Reparieren statt Wegwerfen. Nutzen statt Besitzen.
Mehr Menschen in der Metropole Ruhr sollen von den Repair- und Share-Angeboten profitieren, Teil der Gemeinschaft werden und gleichzeitig Müll reduzieren sowie Ressourcen schonen. Deshalb sollen im Rahmen des Projekts Repair- und Sharing-Initiativen in der gesamten Metropolregion vernetzt werden – digital und Vor-Ort. Zusätzlich sollen bestehende Projekte gestärkt werden und neue Reparaturangebote in Kombination mit Bibliotheken der Dinge entstehen. Ein Fernleihnetz und eine digitale Plattform, über das sich die einzelnen Zentren austauschen können, runden das Vorhaben ab.
Ansprechpersonen Transferprojekt 5
Prof.´in Dr. Jacinta Kellermann
Leitung Transferprojekt 5: Repair & Share Ruhr - Allianz für mehr Gemeinwohl
Prof. Dr. Oliver Stengel
Leitung Transferprojekt 5: Repair & Share Ruhr - Allianz für mehr Gemeinwohl
Josefine Rose Habermehl (M.A., M.Sc.)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Transferprojekt 5: Repair & Share Ruhr - Allianz für mehr Gemeinwohl